Gläserkunde Teil 1

Gläserkunde Teil 1

Welches Weinglas eignet sich wofür?

Neben klassischen Rotwein- und Weißweingläsern gibt es eine breite Auswahl an weiteren Weingläsern. Ihre Unterschiede in Form und Beschaffenheit haben längst nicht nur ästhetische Gründe. Stattdessen sollen sie das einzigartige Bouquet eines jeden Weines perfekt zur Geltung bringen und den Trinkgenuss steigern. Niederberger stellt Ihnen die Besonderheiten der bekanntesten Weingläser vor und erklären, in welchem Glas Ihr Lieblingswein seinen Charakter am besten entfaltet.

Warum ist die Gläservielfalt notwendig?

Jeder einzelne Wein besitzt unverwechselbare Eigenschaften, die ihn in seiner Summe zu einem einzigartigen Genuss machen. Dazu gehören Merkmale wie Farbe und Textur des Weines sowie Bouquet und Aroma. Da sich ein Chardonnay anders verhält als ein Burgunder sind die Anforderungen an das Weinglas ebenfalls unterschiedlich. Die Gläser von Rotwein, Weißwein und Schaumwein unterscheiden sich
hinsichtlich der Höhe, Wölbung, Glasöffnung und nicht zuletzt dem Durchmesser des Kelches. Alle Eigenschaften
zusammen beeinflussen die Duftvielfalt des Weines und somit auch den Geschmack, wie wir ihn am Ende wahrnehmen.

Neben klassischen Weißwein- und Rotweingläsern gibt es somit auch allerlei rebsortenspezifische Gläser.
Dabei gilt grundsätzlich folgende Regel:

Während schwere und intensive Aromen viel Platz und somit große, bauchige Gläser benötigen, um ihr Bouquet
zu entfalten, sind sehr zarte und flüchtigere Aromen in kleineren Gläsern mit schmaler Wölbung bestens aufgehoben.

Oder einfacher ausgedrückt:

Je voller und komplexer die Aromen eines Weines, desto größer ist die Wölbung des Glases.

rotweinglas

Rotweingläser

Ein klassisches Rotweinglas mit mittlerem Durchmesser eignet sich besonders für zarte, bzw. fruchtige Rotweine.
Der Tanningehalt ist entsprechend gering.
Das betrifft insbesondere Rotweine wie Merlot, Dornfelder oder Pinotage.

Rotweine mit einem hohen Tanningehalt, zu dem Rotweine wie Bordeaux und Syrah zählen, kommen hingegen mit
sehr dünnwandigen Gläsern und einem weniger bauchigen Glaskelch hervorragend zur Geltung.

Zu guter Letzt sind da die als schwer empfundenen, vollen Rotweine.
Spätburgunder und Pinot Noir können Ihre individuelle Botschaft vor allem in Rotweinballons, also dickbäuchigen
voluminösen Gläsern
zum Ausdruck bringen.

weissweinglas

Weißweingläser

Weißweingläser entscheiden sich prinzipiell darin, dass sie kleiner als Rotweingläser sind.
Der Kamin ist kürzer und das Volumen geringer.

Das klassische Weißweinglas eignet sich besonders für leichte bis halbtrockene Weißweine.
Dazu gehören Savignon Blanc und Grauburgunder. Mit ihrer leicht bauchigen Form können sich die Aromen
besonders gut entfalten, ohne dass sich das Glas zu schnell erwärmt.

Anders sieht es bei schweren Weißweinen aus. Kräftige Chardonnays beispielsweise geben Sie am besten
in größere und bauchigere Gläser. So kann sich die Duftvielfalt am besten entwickeln.

schaumweinglas

Gläser für Schaumweine

Für Schaumweine wie Sekt, Prosecco, Champagner oder Crémant benötigen Sie Sekt- oder Champagnerkelche.
Die tulpenförmigen Gläser besitzen einen sehr schmalen und hohen Kamin.
Durch ihn entweicht die Kohlensäure nur sehr langsam und das Getränk behält lange seinen prickelnden Geschmack.

Bildnachweis: © Africa Studio - Fotolia.com

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