In den vergangenen beiden Jahren wurden die Supermarktregale nahezu überschwemmt von Veggi-Schnitzeln, vegetarischen Würsten und fleischlosem Aufschnitt. Die Umsätze für die neu geschlossene Marktlücke waren immens. Laut dem Vegetarierbund (VEBU) wurden allein im Jahr 2014 rund 100 Millionen Euro umgesetzt. Im Jahr darauf waren es sogar 150 Millionen Euro Umsatz mit Fleischalternativen.
Anders als man zunächst annehmen würde, gehörten in erster Linie gar nicht Vegetarier oder Veganer zur Zielgruppe. Stattdessen geriet der wachsende Anteil an sogenannten Flexitariern in den Fokus der Produzenten. Es handelt sich dabei um Verbraucher, die vor allem aus gesundheitlichen Gründen ihren Fleischkonsum reduzieren – und eine hohe Kaufkraft besitzen. Flexitarier waren es, die zu Spitzenzeiten vier mal so viele Ersatzprodukte wie Nicht-Flexitarier gekauft haben. Sie entschieden damit viel mehr über den Markterfolg der Fleischalternativen, als es „eingefleischte“ Vegetarier oder Veganer geschafft hätten.
Vegetarischer Fleischersatz – schon wieder Schnee von gestern?
Fakt ist, dass im Jahr 2015 rund 10 Millionen Deutsche den täuschend echt aussehenden Fleischersatz gekauft haben. Tatsache ist aber auch, dass die Begeisterung der Deutschen für die Veggie-Alternativen in den vergangenen Monaten deutlich nachgelassen hat. Ein Abschwung zeichnete sich bereits Anfang 2016 ab und hat bis heute angehalten. Aktuelle Zahlen des GfK verzeichneten im Februar 2017 einen Rückgang von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch die Hersteller haben ihr Werbebudget merklich zurückgefahren.
Doch was ist der Grund dafür? Marktforscher sind der Ansicht, dass viele Konsumenten die fleischlosen Produkte ausprobiert, es jedoch beim einmaligen Versuch belassen haben. Neukunden kommen hingegen nur noch spärlich dazu.
Und was bedeutet das für uns? Wer sich vegetarisch ernähren möchte, findet viele verschiedene Rezepte und Gerichte, die gänzlich ohne Fleisch oder Fleischersatz auskommen und denen es trotzdem an kulinarischer Rafinesse nicht mangelt. Ansonsten gilt wie immer – auf Qualität des Fleisches achten und dafür lieber in der Menge reduzieren.
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