Superfoods: Nur Hype oder wirklich gesund?

Haben Sie schon etwas von Superfoods gehört? Ob Chiasamen im Müsli, Toast mit Avocado oder ein Glas Goldene Milch: Sogenannte „Superfoods“ sind momentan voll im Trend! Denn diese exotischen Lebensmittel verfügen über viele Vitamine und Nährstoffe – doch halten sie auch, was sie versprechen? In diesem Beitrag finden Sie wichtige Informationen rund um das Thema Superfoods.

Das Wichtigste im Überblick

  • Superfoods enthalten meist einen hohen Gehalt an Vitaminen und Nährstoffen. Es gibt jedoch im Vergleich zu heimischen Lebensmitteln keinen gesundheitlichen Mehrwert.
  • Die angeblichen gesundheitsfördernden Wirkungen vieler Superfoods sind wissenschaftlich nicht bewiesen.
  • Superfoods sind vergleichsweise teuer und haben einen hohen CO2-Ausstoß.
  • Exotische Lebensmittel sind häufig mit Schadstoffen belastet und haben immer ein gewisses Risiko, sowohl Überempfindlichkeitsreaktionen oder Allergien als auch Wechselwirkungen mit Medikamenten zu verursachen.
  • Bei Superfoods in Kapselform ist Vorsicht geboten, denn diese können zu gesundheitlichen Problemen führen.

Was sind Superfoods?

Superfoods sind momentan richtig angesagt und fehlen in keinem gesunden Ernährungsplan, wobei insbesondere Influencer und Foodblogger von diesen Lebensmitteln begeistert sind. Doch was sind Superfoods überhaupt und was sind die Vorteile? Für den Begriff „Superfood“ gibt keine genaue Definition, da es nur ein Marketingbegriff der Lebensmittelindustrie ist. Grundsätzlich werden als „Superfood“ jene Lebensmittel bezeichnet, die einen besonders hohen Vitamin- und Nährstoffgehalt haben. Darüber hinaus werden Superfoods zahlreiche Wirkungen zugeschrieben, beispielsweise sollen sie das Immunsystem stärken, Falten reduzieren, Leistungsfähigkeit steigern und viele Krankheiten vorbeugen. Zudem sollen sie antioxidative, entzündungshemmende und entschlackende Eigenschaften haben.

In Deutschland dürfen auf Lebensmitteln keine Angaben zur Wirkung, Vorbeugung, Heilung oder Behandlung von Krankheiten angegeben werden, sondern nur zu Vitaminen, Mineralstoffen und Fettsäuren sind möglich.

Top 7 der Superfoods

Die beliebtesten Superfoods sind insbesondere folgende Lebensmittel:

  • Acai-Beeren: Diese Beeren sind Früchte der Kohlpalme, die hauptsächlich am unteren Amazonas wächst. Acai-Beeren sollen die Zellerneuerung unterstützen und das Immunsystem stärken.
  • Chia: Chiasamen sind die essbaren Samen der Pflanze namens Salvia hispanica aus Zentral- und Südmexiko oder der verwandten Salvia columbariae im Südwesten der USA und Mexiko. Dank ihres hohen Gehalts an Ballaststoffen, Eiweiß und Omega-3-Fettsäuren sollen sie die Verdauung fördern, den Blutzucker regulieren und Sodbrennen lindern.
  • Avocado: Die Avocado ist die beliebteste Exotenfrucht überhaupt! Neben dem nussigen und cremigen Geschmack steckt in der Avocado auch eine Vielzahl an Vitaminen, die arteriellen Ablagerungen, Blutgefäßerkrankungen wie Arteriosklerose und Herzkreislauf-Erkrankungen vorbeugen sollen.
  • Maca: Maca ist die knollige Wurzel einer peruanischen Pflanze und wird heute als natürliche Behandlung bei Libidomangel, Potenzproblemen, unerfülltem Kinderwunsch und zur Entschlackung eingesetzt.
  • Kurkuma: Kurkuma ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Ingwergewächse und stammt aus Südasien. Bei vielen Influencern sowie Beautybloggern ist Kurkuma sehr beliebt, da es für eine schöne Haut und Haare sorgen soll. Darüber hinaus soll es entzündungshemmende und verdauungsfördernde Eigenschaften haben. Kurkuma wird vor allem in Form von Kapseln oder Pulver eingenommen.
  • Gerstengras: Die feinen Blätter vom Gerstengras werden geschnitten, getrocknet und anschließend gemahlen. Im Gerstengras stecken zahlreiche wichtige Inhaltsstoffe, die das Haarwachstum fördern und das Immunsystem stärken sollen. In Kombination mit Kurkuma und Milch wird es als „Goldene Milch“ getrunken.
  • Goji-Beeren: Die aus China stammende Goji-Beere soll unter anderem das Immunsystem unterstützen, die Potenz steigern und Schwindel sowie Kopfschmerzen lindern.

Sind Superfoods wirklich gesünder als herkömmliche Lebensmittel?

Egal, woher Superfoods kommen, eines haben sie gemeinsam: Ihnen werden zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Doch sind Superfoods wirklich so gesund? Superfoods haben teilweise einen hohen Gehalt an wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen sowie sekundären Pflanzenstoffen – und sind deshalb richtig gesund! Das klingt doch gut, oder? Diese Inhaltsstoffe sind aber auch in zahlreichen heimischen Gemüse- und Obstsorten enthalten, weshalb Superfoods keinen gesundheitlichen Mehrwert aufweisen – sie sind nur wesentlich teurer als regionale Lebensmittel. So entsteht insgesamt der Eindruck, dass Superfoods besser und ein Muss für die Gesundheit sind. Für die gesundheitsförderlichen Eigenschaften fehlen allerdings größtenteils wissenschaftliche Beweise und sind somit nicht gesünder als herkömmliche Lebensmittel. Wer sich ausgewogen ernährt, kann also getrost auf weit gereiste „Superfoods“ wie Chiasamen, Acai-Beeren und Avocados verzichten.

Nachteile von Superfoods: Wie nachhaltig ist der Trend?

Superfoods sind eine gute Ergänzung bei einer ausgewogenen Ernährung – doch die gesunden Lebensmittel haben auch Nachteile. Vor allem die Nachhaltigkeit dieser Nahrungsmittel stehen in der Kritik, da die Mehrheit der Superfoods aus tropischen Gebieten kommt und extra für den deutschen Markt importiert wird. Der lange Transportweg der tropischen Nahrungsmittel wirkt sich nicht nur negativ auf die Klimabilanz aus, sondern reduziert auch den Nährstoffgehalt. Deshalb sind in den sogenannten Superfoods deutlich weniger der Inhaltsstoffe enthalten als viele glauben. Trotz der Nachteile bringen sie eine kulinarische Abwechslung auf dem Teller, weshalb sie in Maßen verzehrt nicht verteufelt werden sollten. So sollte die eigene Ernährung hauptsächlich aus regionalem Obst sowie Gemüse bestehen, während Superfoods eine ideale Ergänzung darstellen.

Wenn Sie gänzlich auf Superfoods verzichten wollen, können Sie beispielsweise statt der Acai-Beere heimische dunkle Beeren wie Brom-, Holunder- Heidel- oder Apfelbeeren sowie Kirschen oder rote Weintrauben essen, die ebenfalls durch einen hohen Gehalt an antioxidativ wirkenden Stoffen überzeugen. Chiasamen können Sie durch Leinsamen ersetzen.

 

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